Bronchitis – Behandlung & Vorbeugung

Behandlungsmöglichkeiten einer akuten Bronchitis

In den meisten Fällen verläuft die Infektionskrankheit ohne besondere Komplikationen und heilt auch ohne eine spezielle Therapie vollständig aus. Sofern der Betroffene Fieber hat, sollte er bis zum Abklingen der Temperatur Bettruhe einhalten. Wichtig ist der völlige Verzicht auf Tabakrauch. Ansonsten beschränkt sich die Behandlung auf die Linderung der verschiedenen Beschwerden:

Hustenblocker/Hustenstiller

Obwohl der Husten die wichtige Aufgabe hat, die Atemwege zu reinigen und deshalb eigentlich nicht unterdrückt werden sollte, kann er jedoch zeitweise so heftig und unproduktiv sein, dass er die Bronchienschleimhaut zusätzlich schädigt. Deshalb wird der Arzt bei einer schweren akuten Bronchitis ohne Auswurf, jedoch mit trockenen, belastenden Hustenattacken durchaus hustenstillende Mittel empfehlen. Diese ermöglichen vor allem während der Nachtruhe einen erholsamen Schlaf.

Hustenstiller nur mit ärztlicher Anweisung

Achtung! Hustenstiller sollten niemals auf eigene Faust eingenommen werden. Nur der Arzt ist nach eingehender Untersuchung in der Lage, dem Betroffenen eine entsprechende Empfehlung zu geben. Sobald die Bronchien beginnen schleimigen Auswurf zu produzieren, „löst“ sich der Husten und darf keinesfalls mehr unterdrückt werden.

Antibiotika

Sofern eine bakterielle Infektion für den Ausbruch der Krankheit verantwortlich ist, oder wenn Bakterien zu einer viral verursachten Bronchitis hinzukommen, setzt der Arzt zumeist Antibiotika ein. Spätestens dann, wenn der akute Husten mit gelblich-grünlichem Auswurf verbunden ist und länger als 10 bis 14 Tage anhält, sind Antibiotika oft unentbehrlich. Um die Wirkung dieser Medikamente zu verstärken, verordnet der behandelnde Arzt gleichzeitig entzündungshemmende Mittel. Diese lassen die Bronchien-Schleimhaut abschwellen. Sie wirken somit einer Verengung (Obstruktion) der Atemwege entgegen.

Bewährte Hausmittel

InhalierenWenn das Fieber die 39°C-Marke nicht übersteigt und keine weiteren Komplikationen zu befürchten sind, sollte der Betroffene auf fiebersenkende Maßnahmen möglichst verzichten. Erfahrungsgemäß heilt eine akute Bronchitis schneller ab, wenn die betroffene Person eine kurzzeitige Fieberphase durchsteht. Ansonsten empfehlen sich:

  • Brustwickel: Die Wärme von beispielsweise zerstampften Kartoffeln, die in Tücher verpackt auf den Brustkorb aufgelegt werden, transportiert die heilenden Stoffe direkt bis zu den Bronchien.
  • Zwiebel- oder Rettichsaft: Teelöffelweise eingenommen wirkt der mit Zucker versetzte Saft entzündungshemmend und hustenstillend.
  • Einreibungen mit speziell wirksamen Tinkturen aus der Apotheke, dem Reformhaus oder vom Heilpraktiker.
  • Inhalieren über Wasserdampf: Hierbei hilft das Einatmen von Wasserdampf, dessen Sud Kräuter wie Fenchel, Spitzwegerich oder Thymian zugefügt wurden, beim Lösen des Schleims. Das Abhusten wird einfacher.

All diese Maßnahmen dienen dazu, den Schleim zu lösen, das Abhusten zu erleichtern und somit im günstigsten Fall die Krankheitsdauer zu verkürzen.

Besonderheiten bei der Behandlung von Kindern mit spastisch obstruktiver Bronchitis

Hat der Kinderarzt einen unkomplizierten Virusinfekt mit einhergehender Atemwegsverengung diagnostiziert, beinhaltet die Behandlung folgende Maßnahmen:

  • Beruhigen, vor allem während akuter Hustenschübe
  • Anfeuchten der Zimmerluft
  • Senkung von bedrohlich hohem Fieber
  • Ausgleich des Flüssigkeitsverlustes
  • eventuell verschreibt der Arzt Medikamente, die atemwegserweiternd wirken
  • tritt die Erkrankung gehäuft auf, wirkt sich oft eine Klimaveränderung (Kuraufenthalt an der See oder im Gebirge) positiv aus

Eltern sollten es dringend vermeiden, ihre Säuglinge oder Kleinkinder Tabakrauch auszusetzen. Nicht nur während einer Bronchitis!

Auch Asthma kann dahinter stecken

Obwohl 90 Prozent aller spastisch obstruktiven Bronchitis-Erkrankungen bei Kindern durch Viren ausgelöst sind und unkompliziert ausheilen, kann manchmal auch Asthma dahinterstecken. Deshalb gehört jedes Kind schon bei ersten Krankheitsanzeichen in ärztliche Behandlung!

Behandlungsmöglichkeiten einer chronischen Bronchitis

Die Therapie richtet sich immer nach dem Krankheitsfortschritt bzw. dem Schweregrad der Bronchitis. Dabei stehen die Steigerung der Lebensqualität, das Vermeiden von Komplikationen und damit die Erhöhung der Lebenserwartung der betroffenen Personen im Vordergrund.

Sofern es sich um einen chronischen Krankheitsverlauf ohne Verengung der Atemwege handelt, kann der Betroffene unter Umständen durch striktes Meiden der auslösenden Stoffe, wie Tabakrauch, Dämpfen oder Feinstaub eine deutliche Besserung der Krankheitssymptome erreichen. Mit Unterstützung entzündungshemmender Medikamente, gezielter sportlicher Betätigung, Atemtraining und einer allgemein gesunden Lebensweise ist häufig sogar eine vollständige Heilung möglich.

Sind die Atemwege durch die Entzündungsprozesse bereits so weit angegriffen, dass sie dauerhaft verengt sind, zielen alle Therapiemaßnahmen vor allem auf eine Verbesserung der körperlichen Belastbarkeit des Betroffenen ab:

Medikamentöse Therapie einer chronisch obstruktiven Bronchitis und COPD Erkrankung

  • bronchienerweiternde Medikamente zur Linderung der Atemnot
  • entzündungshemmende Medikamente, u.a. auch Cortison, bei besonders akuten Entzündungsschüben
  • schleimlösende Medikamente
  • Antibiotika, sofern eine bakterielle Superinfektion besteht

Nichtmedikamentöse Therapie einer chronisch obstruktiven Bronchitis und COPD Erkrankung:

  • konsequentes Meiden aller Reizstoffe
  • spezielle medizinische Hilfsmittel, die dazu dienen, den zähen Schleim aus den Atemwegen abzutransportieren
  • bei besonders schweren Krankheitsverläufen verhindert eine Sauerstoff-Langzeittherapie lebensbedrohlichen Sauerstoffmangel im Blut
  • unter Umständen ist eine dauerhafte häusliche Beatmung notwendig

Eine gezielte Behandlung schützt vor Folgeerkrankungen

Unter strikter Einhaltung aller ärztlichen Anweisungen erweist sich die chronische Verengung der Bronchien in manchen Fällen als wiederaufhebbar. Diesen Behandlungserfolg kann der Lungenarzt zweifelsfrei mithilfe eines sogenannten Bronchospasmolysetests feststellen. Aber auch bei allen anderen Betroffenen senkt eine gezielte Therapie das Risiko für mögliche Komplikationen, wie Lungenentzündung, oder gefährliche Atemwegsinfekte extrem.

Statistischen Untersuchungen zufolge verkürzt sich die Lebenserwartung von unbehandelten COPD-Patienten um durchschnittlich sechs bis zehn Jahre. Mit konsequentem Selbstmanagement und der optimalen Behandlung kann sich diese bei einigen Personen jedoch auch wieder bedeutend steigern.

Vorbeugung einer Bronchitis

Eine zentrale Rolle bei der Vermeidung einer chronischen Bronchitis und möglicher Nachfolgeerkrankungen spielt der Verzicht auf Nikotin. Die durch das Rauchen bereits verursachten Schäden schreiten bei den meisten Patienten nach völliger Abstinenz nicht weiter fort. Auch bei Personen, die beruflich oder wohnortbedingt nicht dauerhaft schädlichen Dämpfen ausgesetzt sind, ist das Risiko, an einer chronischen Bronchitis zu erkranken eher gering.

Dagegen lässt sich eine akute Bronchitis auch bei Nichtrauchern und ansonsten physisch gesunden Menschen kaum verhindern. Schließlich wird die Erkrankung ähnlich wie Schnupfen oder Grippe durch einen viralen bzw. bakteriellen Infekt ausgelöst. Menschen mit einem starken Immunsystem, die sich gesund ernähren und ausreichend bewegen, sind allerdings weniger gefährdet als übergewichtige oder gesundheitlich vorbelastete Personen.

 

 

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